Die Geschichte der Mission derMissionare vom Heiligen Johannes der Täufer in Portugal ist eine Geschichte vonMenschen. In der ersten Phase waren es deutsche Missionare, die dieAufbauarbeit leisteten und den Grundstein legten. Untergebracht in einemBauernhaus in Vila América in Gouveia, einer Stadt in der Serra da Estrela,begannen sie im Jahr 1956, zahlreiche junge Menschen aufzunehmen. Es warenschwierige Zeiten des Lernens und der Anpassung an ein neues Land mit einerganz anderen Mentalität.

Nach dem Bau der Apostolischen SchuleChristus König, dem Priesterseminar der Missionare vom Heiligen  Johannes der Täufer, im Jahr 1958 am Berghangdes Farvão in Gouveia, wurde das Ziel weiterverfolgt: „Bereitet dem Herrn denWeg.“ In diesem modernen Gebäude erhielten viele eine Ausbildung, die imchristlichen Humanismus verwurzelt war.

In den 1970er Jahren, mit derPriesterweihe der ersten portugiesischen Missionare, begann ein Wandel in derLeitung der Apostolischen Schule Christus König. Der deutsche Stil wurde durchden portugiesischen ersetzt – doch das Ziel blieb das gleiche: Menschen,Christen und Missionare zu formen.

Tausende von jungen Menschen ausunterschiedlichen Regionen und sozialen Schichten durchliefen dieseEinrichtung. Sie fanden dort eine familiäre Atmosphäre, die sie zum Erfolg imLeben führte. Heute bestätigen viele von ihnen die hohe Qualität derschulischen, menschlichen, intellektuellen, sozialen und spirituellen Bildung,die sie dort erhielten.

Die sozioökonomische Lage Portugals,die Landflucht, das Altern der Bevölkerung – all dies führte dazu, dass dieMissionare vom Heiligen Johannes der Täufer ihr Engagement im Bereich derBerufungspastoral verstärkten und ihre Mission auf andere Bereiche ausweiteten.Aus den großzügigen Räumlichkeiten der Apostolischen Schule Christus Königentstand das „Instituto de Gouveia“ mit beruflichen Ausbildungsangeboten. DieGebäude wurden für Gäste umgebaut. So werden heute Familien, Pfarrgemeinden,Schulen und Gruppen empfangen, die die Räumlichkeiten zur Erholung, geistlichenEinkehr, zum Wachsen im Glauben, zum Besuch touristischer Routen und zurErkundung der herrlichen Berglandschaft nutzen.

Angesichts des Mangels anDiözesanpriestern engagieren sich die Missionare vom Heiligen Johannes derTäufer, auf Bitten der Pfarrer und des Diözesanbischofs, in einer pastoralenPräsenz vor Ort. Sie wirken in diözesanen Gremien mit, gestalten die Liturgiemit Predigten an Hochfesten und betreuen mehrere Pfarrgemeinden in der Umgebungder Stadt. Sie versehen den Kapellendienst in einem Altenheim und sindgeistliche Begleiter der Pfadfindergruppe. Oft werden sie gerufen, umSterbenden beizustehen und armen Menschen zu helfen.

Im Geist von Pater Johannes Maria Haw,dem Gründer der Missionare vom Heiligen Johannes der Täufer, bleiben sieZeichen der Hoffnung in zunehmend schwierigen Umfeldern. Sie sind unermüdlicheBoten des Evangeliums, gelegen oder ungelegen. Wichtig ist, dass das empfangeneVermächtnis an die nächste Generation weitergegeben wird – in der festenÜberzeugung, dass das Evangelium weiterhin NEUES LEBEN ist.